Protokoll der mündlichen Prüfung zum 1. Staatsexamen – Berlin vom März 2020

Bei den nachfolgenden anonymisierten Protokollen handelt es sich um eine Original-Mitschrift aus dem ersten Staatsexamen der Mündlichen Prüfung in Berlin vom März 2020. Das Protokoll stammt aus dem Fundus des Protokollverleihs Juridicus.de.

Weggelassen wurden die Angaben zum Prüferverhalten. Die Schilderung des Falles und die Lösung beruhen ausschließlich auf der Wahrnehmung des Prüflings.

Prüfungsthemen: Zivilrecht

Vorpunkte der Kandidaten

Kandidat 1
Vorpunkte 4
Aktenvortrag 9
Zivilrecht 6
Strafrecht 9
Öffentliches Recht 7
Endpunkte 6
Endnote 6

Zur Sache:

Prüfungsthemen: Erbrecht, Immosachenrecht

Paragraphen: §1922 BGB, §823 BGB

Prüfungsgespräch: Frage-Antwort, hart am Fall

Prüfungsgespräch:

Der Prüfer stellte einen Fall, auf den er, wie er sagte, spontan gekommen sei durch die vorangegangene Strafrechtsprüfung.
Und zwar die Oma O hat zwei Grundstücke, eins in Düsseldorf und eins in München. Sie hat einen Sohn und eine Tochter. Im Testament schreibt sie, dass die T das Grundstück in Düsseldorf bekommen soll und der S das in München. O stirbt.
Wer ist Eigentümer der Grundstücke?
Ich wollte erst das Testament prüfen, er meinte aber, das sei alles richtig so. Ich meinte dann (was natürlich nicht richtig war) dass die Kinder jeweils Eigentümer geworden sind. Daraufhin wiederholte er die Frage einfach und ich war etwas aus dem Konzept, weil ich nach den Protokollen eigentlich so nicht damit gerechnet hatte, dass er Erbrecht prüfen würde. Ich habe dann bisschen was noch zum Grundbuch gesagt, weil ich nicht genau wusste, was er hören wollte. Er hat mir nicht geholfen und hat immer nur gefragt, wer jetzt Eigentümer sei. Das war irgendwann nervenaufreibend, weil ich es ja ganz offensichtlich nicht wusste und die Prüfung nur 10 Minuten ging, man steht also richtig unter Strom. Er hat dann meine Antworten teilweise auch akustisch nicht verstanden und das aber nicht kenntlich gemacht, so dass ich einige Sachen wiederholen musste. Die anderen Prüfer hatten keine Probleme, das Gesagte zu hören, also ich denke nicht, dass ich undeutlich gesprochen hab. Er hat dann bis kurz vor Schluss keine anderen Fragen gestellt, irgendwann meinte er dann, dass er doch noch einen neuen Fall stellen wollte. Allerdings war die Zeit dann schon vorbei.
Guckt euch die anderen Protokolle an, ich glaube meine Prüfung war nicht wirklich repräsentativ.